Wann ist man in einer neuen Stadt angekommen? Wann fühlt man sich dort heimisch, wo gerade noch unbekannte Straßen, Plätze, Menschen waren? Wann ist man nicht mehr fremd?
Seit bald drei Monaten bin ich nun in München. Erst langsam lerne ich seine Eigenheiten und seinen Charme richtig kennen.
Noch fehlt mir viel. Vor allem ein Leben mit und unter anderen. Neue Leute sind da draußen – nur lerne ich sie nicht kennen. So verbringe ich Samstagabend oft allein. Die Stadt bei Nacht bleibt mir eine fremde Schönheit.
Ich entdecke Neues: neue Geschäfte, neue Straßen, neue Cafés. Den Hofgarten, in dem so oft Straßenmusikaten aufspielen. Die aufregend gefüllten Theken beim Dallmayr. Die bunten Gestalten in der U-Bahn.
Noch kommt es mir komisch vor, wenn ich jemanden in Tracht sehe. Die tragen hier viele. Jung wie alt. Viele auch Zugezogene. Es gehört zum Bild.
Ich lebe in München. Und das gerne. Aber noch pass ich nicht ganz in die Stadt.
Erst, wenn ich Samstagabend nicht mehr alleine zu Hause herum sitze, dann bin ich angekommen...