Seit mehr als einem Jahr bin ich nun in Frankreich. In dieser Zeit haben sich eine Menge Dinge ereignet und Erinnerungen angesammelt; manche schlecht, manche schnell vergessen – und manche so bedeutend und schön, dass ich an ihnen festhalten möchte...
Ein solcher Moment ereignete sich relativ früh nach meiner Ankunft in Paris. Vielleicht in meinem zweiten Monat, genau kann ich dies nicht mehr sagen. Es war noch ein gutes Stück vor der Parade und ich ging, wie es meine Arbeit verlangte, auf Disneyland’s Town Square auf und ab. Ein älterer Herr kam auf mich zu. Er war etwas hager und hatte volles, graues Jahr. Wir kamen ins Gespräch. Er war Amerikaner. Aus der Gegend um New York.
Es stellte sich heraus, dass er vor Jahrzehnten in Kalifornien lebte und dort Anfang der 60er eine Reihe von Kinos besaß. In dieser Zeit, so sagte er, sei es nicht unüblich gewesen, dass er bedeutende Persönlichkeiten aus der Filmbranche in seinen Häusern begrüßen durfte. Und eine dieser Persönlichkeiten war ein Mann, der zu diesem späten Zeitpunkt seines Lebens den Globus erobert und Millionen von Menschen zum Träumen gebracht hatte: Walt Disney.
Er berichtete mir von seinem Treffen mit Walt. In seiner Stimme lag Stolz. Ein freundlicher, anständiger und aufrichtiger Mann sei er gewesen.
Ich war überwältigt. Walt Disney ist wie so viele Figuren aus Geschichte und Kunst zu einem Mythos geworden. Mehr Bildnis als tatsächlicher Mann aus Fleisch und Blut, der er einst war. Ich schätze ihn sehr, hat mich doch sein Erbe maßgeblich in meinem Leben beeinflusst und stets inspiriert.
Nun mit jemandem zu sprechen, der einst tatsächlich Walt Disney kennen lernen durfte, machte den Mythos real. Machte Walt wieder zu einem Menschen. Und brachte mich ihm näher.
Ich bedankte mich bei dem älteren Herren, der sich nach unserer all zu kurzen Unterhaltung dem Ausgang zuwandte und mich mit dieser mir nun teuren Erinnerung zurückließ...
Freitag, 28. September 2007
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