Mittwoch, 30. Januar 2008

Meine italienische Konversation

Das Schöne daran, die Welt bereist zu haben, sind nicht nur die Fotos, die einen selbst vor Freiheitsstatue, Chinesischer Mauer, Pyramiden oder der McDonald’s Filiale am Roten Platz zeigen, sondern auch die Menschen, die man kennen lernen durfte.
Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es eben genau diese zu pflegen. Und so setzte ich mich daran, eine e-Mail an eine aus Italien stammende Bekannte zu verfassen. Um mich etwas weltgewandter zu geben, als ich eigentlich bin, und um ein passendes freundliches Wort zur Einleitung zu finden, wollte ich mich vergewissern, wie man das italienische „Wie geht’s?“ („Come stai?“) korrekt schreibt.
Dank der Allwissenheit Google’s landete ich so auf der Internetseite der Techniker Krankenkasse, welche netterweise Sprachtipps Deutsch / Italienisch anbietet. Hier wurde ich fündig – und mehr, als ich eigentlich erwartet habe. So kann ich nun auch nach einem Stadtplan fragen („Ce l’ha una pianta della città?“) oder mich über die Auswirkungen eines hygienisch zweifelhaften kleinen Restaurants in beispielsweise Palermo beschweren, wie Magenschmerzen („mal di stomacho“) oder im ungünstigen Fall auch Durchfall („diarrea“).

Schön ist auch der Konversationsvorschlag der Techniker Krankenkasse. Da die Italiener wohl ein lebenslustiges Völkchen zu sein scheinen, die sich mit den Dramen der Politik und des Klimawandels oder der öden Eintönigkeit des Small Talks über Wetter, Leute und Hollywood nicht gerne befassen, schlägt die TK direkt eine Unterhaltung in Richtung zwischenmenschlicher Beziehungen vor:

So fängt also die wohl für Italien-Urlauber typische, da auf der Internetseite der Techniker Krankenkasse aufgeführte, Konversation mit einem Mitmenschen mit „Mi piaci!“ („du gefällst mir“) an, wobei natürlich die Schönheit der Augen („Hai occhi bellissimi“) gerne hervorgehoben wird. Nun empfiehlt es sich diesen Mitmenschen mit den hübschen Augen auf ein Getränk (am besten mit belebender Wirkung) einzuladen („Andiamo a bere qualcosa insieme?“). Nach einiger Zeit, die man eventuell in einer Bar oder einem Café verbracht hat, will man vermutlich die Konversation etwas ruhiger gestalten. Ein Spaziergang wäre doch genau das Richtige. („Facciamo una passaggiata.“) Gehen wir nun davon aus, dass diese Unterhaltung bislang sehr gut verlaufen ist und unser italienischer Gesprächspartner auch sehr angetan von unserer Sprachgewandtheit ist. Warum sollte man also nicht die Romantik des Moments unterstreichen indem man sich gemeinsam den baldigen Sonnenauf- oder –untergang ansieht? („Vogliamo andare a vedere insieme il levar del sole, il tramonto?“)
Um nun die Dinge etwas in Schwung zu bringen mag es angebracht sein, die morgige Abreise („Parto domani“) zu erwähnen – selbst wenn diese doch tatsächlich erst nachdem man noch zwei Wochen am Teutonengrill von Rimini tiefgebräunt wurde stattfindet.
Sollte diese Unterhaltung ihren gewünschten Erfolg haben, so beendet diese Krankenkasse ihren italienischen Konversationsvorschlag mit dem vielleicht wichtigsten Satz des Abends: „Hai un preservativo?“... die Frage nach dem Besitz eines Kondoms.

Nun mag man diesen Italien-Urlaub des Verfassers der Italienisch / Deutschen Sprachtipps der Techniker Krankenkasse fast neiden. Aber eben nur fast, denn es findet sich noch ein weiteres Wort, das eine eher langfristige Antwort auf zu letzt gestellte Frage bietet, nämlich „gravidanza“... zu Deutsch: „Schwangerschaft“ ...

Es lebe Italien!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebster Tobias,

Was habe ich gelacht ueber deinen "Italien"-Eintrag.
Ich weiss ja nicht, ob du auf dem Laufenden bist, was so alles bei City Hall los ist im Moment. Auf jeden Fall ist halb Italien schwanger. Das fing an mit Carolina, danach kam Ana-Lisa und zu guterletzt noch unsere Team Laura (youppi, sie wird weggehen von CH!!!)

Liebe Gruesse,
Christoph