Schmatz! Schmatz! – Einmal links, einmal rechts. Täglich. Mehrmals. Überall. Mit jedem und allem.
Frankreich ist ein Land der Küsschen. Als Deutscher fällt das am Anfang schwer – am Ende auch. Sicher, auch im Land der Dichter und Denker hat sich diese Art der Begrüßung (bei dem sich nur die Wangen berühren, aber nie die Lippen auf das Fleisch des anderen aufgesetzt werden!) mittlerweile verbreitet. Doch eigentlich nur unter guten Freunden – oder den Zirkeln in München oder Hamburg, die wir normalsterblichen Gott sei Dank nur aus der BUNTEN kennen...
Bei unseren linksrheinischen Nachbarn allerdings sind die sogenannten ”Bisous” jedoch so normal wie Händeschütteln. Und das macht man ja auch mit Vorgesetzten, Wildfremden und Leuten, die man eigentlich nicht ausstehen kann.
Wie beispielsweise meine Kollegin Jenny. Eine fürchterliche Person. So zuckersüß falsch, das einem die Zähne ausfallen. Sie weiß, dass ich sie nicht leiden kann – das beruht auf Gegenseitigkeit. Und trotzdem kann ich mich nicht immer des Küsschen-Zwangs erwehren.
Und so sage ich mit voller Überzeugung: Ich freue mich über meinen Schnupfen! Das hält mir Leute auf angenehmer Distanz ohne einen deutsch-französischen Eklat zu provozieren.
Kein Schmatz für mich – und auch nicht für Jenny.
Bis zum nächsten Mal und ”Bisous!*”
(*...was sich tatsächlich mittlerweile als bonbonfarbene Variante von ”Tschüss” eingebürgert hat... Die wundervolle Herzlichkeit doch bleibende Distanz eines Handschlags lernt man erst in Frankreich richtig zu würdigen...)
Mittwoch, 24. Oktober 2007
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1 Kommentar:
Du sprichts mir, und bestimmt auch seeeeehr vielen Kollegen in City Hall ausm Herzen!
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