Montag, 12. November 2007

Mein nationaler Feiertag

Sehr geehrte Mitglieder des Bundestages, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrte Bundesregierung und sehr geehrte alle anderen,

hiermit plädiere ich ganz förmlich für die Wiedereinführung des sogenannten "Sedantag". Dieser war bis zum Jahre 1918 nationaler Feiertag im deutschen damals noch Kaiserreich. Gedacht wurde zu jedem 2. September dabei an die Schlacht zu Sedan, einem kleinen französischen Städtchens nahe der belgischen und luxemburgischen Grenze. 1870 wurde dort in einem Streich der Deutsch-Französische Krieg mit der Gefangennahme von 100.000 französischer Soldaten sowie dem französischen Kaiser Napoleon III. entschieden und konsequenterweise gewonnen.
Vergessen wir mal das Blutvergießen während dieses Krieges, der folgende Aufstand der Kommunen in Paris, und die daraus resultierende Feindschaft zwischen Deutschland und Frankreich, die in Fäkalien in den Betten deutscher Weltausstellungsbesucher 1900 sowie zwei Weltkriegen gipfelte – ich will den Feiertag zurück!

Anlass dieses Gedankenganges ist die Tatsache, dass in Frankreich sowohl der 8. Mai wie auch der 11. November nationale Feiertage sind, um an das Ende der Weltkriege und dem Sieg der Grande Nation (den freundlicherweise die Amerikaner für diese errungen haben) zu erinnern.

Nun will ich ja unseren französischen Freunden nicht vor den Kopf stoßen. Das wäre ja politisch und historisch unkorrekt sowie in Zeiten der frisch entflammten Busenfreundschaft zwischen dem kleinen Nicolas und dem predigenden George nicht gerade weise.
Dennoch: ich will meinen Feiertag! Oder zumindest eine Straßenadresse in Paris, die nicht gerade an Siege der französischen Armee auf deutschem Boden beruht. (Es sei angemerkt, dass es derer gerade mal drei in dieser Weltstadt gibt...)

Zumindest kann ich mich in folgender Gewissheit sonnen: der Pariser Platz ist immer noch eine der feinsten bundesrepublikanischen Adressen (inklusive Starbucks-Filiale!), jede mittelgroße deutsche Stadt hat irgendwo eine Sedanstraße versteckt – und ich wurde Gestern für meine Arbeit an einem Feiertag doppelt bezahlt.

Es lebe die Grande Nation und die wiedervereinte Bundesrepublik Deutschland!

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